42 Kilometer für ein Ultraschallgerät
Göttinger Studenten laufen Marathon für ein Krankenhaus in Uganda
Göttingen (kpg) – Während die meisten sich bei diesem grauen Herbstwetter am liebsten unter einer Decke verkriechen möchten, sind diese beiden hoch motiviert: Nils Brökers und Fridtjof Schenkel, zwei Medizinstudenten aus Göttingen, wollen am Sonntag gemeinsam mit mehreren tausend Hobby- und Profisportlern in München Marathon laufen. Ihre Motivation ist jedoch nicht eine schnelle Zeit, sondern ein Krankenhaus in Uganda. Mit ihrem Lauf wollen die Studenten Geld sammeln für ein neues Ultraschallgerät. Für jeden gelaufenen Kilometer können Spendenwillige einen kleinen Beitrag zahlen oder eine Gesamtsumme.
Im vergangenen Jahr haben Brökers und Schenkel ein zweimonatiges medizinisches Praktikum im Hospital „Zia Angelina“ in Kampala gemacht. Dieses Krankenhaus in der Hauptstadt von Uganda wurde im Jahr 2000 durch die Fokolar-Bewegung gebaut und wird noch heute von der katholischen Laienorganisation unterstützt. „In diesem Krankenhaus gibt es nur ein einziges Mikroskop, Blutuntersuchungen sind nicht möglich, nur eine Minimalversorgung“, erzählt Schenkel. „In den zwei Monaten konnten wir wirklich sehen, wie die Menschen dort leben. Das war schon eine intensive Erfahrung zu sehen, dass Leben auch ganz anders möglich ist als wir das hier kennen. Da nur ein Praktikum zu machen, war uns nicht genug.“ Schon vor Beginn ihres Aufenthaltes in Uganda hatten die beiden 8000 Euro Spenden gesammelt – auch mit Hilfe von Firmlingen aus Nörten Hardenberg und Hardegsen. In den Kirchengemeinden ist es üblich, dass sich die Jugendlichen neben der theoretischen Vorbereitung auch für ein Sozialprojekt engagieren. Gemeinsam mit den Firmlingen organisierten Brökers und Schenkel Informationsveranstaltungen, verkauften afrikanische Spezialitäten nach sonntäglichen Gottesdiensten und baten um Spenden.
Auch zum Marathonlaufen sind die beiden erst durch ihr Engagement für Uganda gekommen. „Das ist der beste Grund sich zu motivieren“, sagt der 24-jährige Brökers. Seit Wochen laufen sie vier bis fünf Mal die Woche eine Stunde, sonntags auch gern mal über zwei Stunden. „Warum sollte man nicht ein bisschen von seiner Zeit, die man sonst vor dem Fernseher hängen würde, investieren, um den Leuten dort zu helfen?“, erklärt Schenkel sein Engagement. Im vergangenen Jahr haben die beiden bereits einen Marathon in Hannover absolviert und dabei Spenden gesammelt. 2000 Euro sind auf diese Weise zusammengekommen. Für das Ultraschallgerät, das 10 000 Euro kostet und die Diagnostik vor allem bei Menschen mit inneren Erkrankungen und Schwangeren erleichtern soll, haben die Studenten schon 3000 Euro zusammen.
Wer Nils Brökers und Fridtjof Schenkel bei ihrem Marathonlauf in München am Sonntag unterstützen möchte, kann das ganz einfach tun: www.bewegung-fuer-uganda.de