An ein Ende will keiner glauben
40 Jahre St. Judas Thaddäus in Landwehrhagen
Landwehrhagen (kpg) – Von schlechter Stimmung angesichts der drohenden Kirchenschließung war an diesem Sonntag keine Spur: Die Kirche St. Judas-Thaddäus in Landwehrhagen feierte den vierzigsten Jahrestag ihrer Entstehung. Auch sechs ehemalige Seelsorger waren eigens zum Jubiläum in den südlichsten Zipfel des Bistums Hildesheim angereist:
„Niemand hier hat gesagt: Ach, das Feiern lohnt sich nicht“, so Pfarrer Thomas Jung. Im Januar war bekannt geworden, dass die Fertigbaukirche auch auf der Liste der 80 Kirchen steht, die die Bistumsleitung schließen will. „Vielleicht hat diese Nachricht den Wunsch zu feiern sogar noch verstärkt. Und: Bei den Gottesdiensten sind die Bänke seitdem wieder dichter gefüllt“, so Jung weiter.
Auch Dechant Norbert Hübner verbindet eine besondere Sympathie mit St. Judas Thaddäus. Vor 35 Jahren trat er hier seine zweite Stelle als junger Kaplan an. Seit dieser Zeit besteht auch der Familienkreis in Landwehrhagen, der die Kirche bis heute trägt und wenn nötig instand hält. Hübner hofft noch, dass es den Menschen vor Ort gelingt, ihr Gotteshaus doch noch zu erhalten: „Die Kirche war geplant und gebaut für 25 Jahre. Jetzt sind es schon 40. Und sie steht noch, weil sich hier eine Lebensgemeinschaft gebildet hat.“ Außerdem seien Gebäude und Gelände dank des Familienkreises gut in Schuss, der Unterhalt problemlos zu finanzieren, ergänzt Jung.
Wie viele Gemeindemitglieder für ihre Kirche engagieren, zeigte sich, als Pfarrer Jung und Franz Hund, Gemeinderatsvorsitzender und Mitglied des Familienkreises, ihnen zum Dank symbolisch eine gelbe Rose überreichten: Sie wurden geehrt für ihren Einsatz als Gründungsmitglied des Familienkreises, als Organistin, Hausmeister, Floristin und Messdiener.