Ausgezeichnet!
Netzwerk für Freiwilligenarbeit erhält 1. Preis des landesweiten Ideenwettbewerbs „Pflege“
Göttingen / Hannover (kpg) – Das Netzwerk für Freiwilligenarbeit in Altenpflegeheimen Göttingen, NFAG, ist am Mittwoch, 9. Februar 2011, mit dem 1. Preis des Ideenwettbewerbs „Pflege“ des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration ausgezeichnet worden. Die Verleihung unter der Schirmherrschaft von Ministerin Aygül Özkan fand in Hannover statt. Der 1. Preis ist mit 50 000 Euro dotiert.
„Bei uns in Niedersachsen gibt es hervorragende Beispiele guter Pflege. Heute belohnen wir diejenigen, die besonders erfolgreiche Ideen für die Pflege entwickelt haben", sagte Ministerin Özkan anlässlich der Preisverleihung. Gute Ansätze sollten nicht im Verborgenen bleiben, sondern anderen als Vorbilder dienen. „Wir sind sehr überrascht und natürlich sehr glücklich über diese Auszeichnung“, freut sich Beatrix Michels, Leiterin der Koordinierungsstelle Altenheimseelsorge des Bistums Hildesheim. Die Koordinierungsstelle gehört zur Steuerungsgruppe des Netzwerks.
Unter dem Dach des NFAG, das Anfang November 2006 gegründet wurde, haben sich mittlerweile 13 der 15 im Stadtgebiet ansässigen Pflegeheime – in wirtschaftlicher Hinsicht eigentlich Konkurrenten – zusammengetan, um das freiwillige Engagement zu verbessern und zu fördern. Mit Erfolg – denn die Zahl der Freiwilligen in den angeschlossenen Pflegeheimen konnte seit der Gründung des Netzwerks verdoppelt werden. Rund 100 Göttinger Bürgerinnen und Bürger sind in den Einrichtungen tätig. Sie besuchen die Bewohner in den Pflegeeinrichtungen, singen, musizieren oder spielen mit ihnen, machen Spaziergänge oder begleiten sie zu kleineren Einkäufen, haben ein offenes Ohr oder gestalten seelsorgliche und spirituelle Angebote mit. Dazu kommen noch einmal 50 Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen von Schulprojekten engagieren. Jede Einrichtung hat einen offiziellen Freiwilligenbeauftragten, der den Einsatz der Ehrenamtlichen plant und unterstützt.
Die Koordination des Netzwerkes haben die Projektstelle Koordinierungsstelle für Altenheimseelsorge des Bistums Hildesheim, das Bonus-Freiwilligenzentrum des Caritasverbands für Stadt und Landkreis Göttingen als Erstkontaktstelle für alle Freiwilligen sowie die Seniorenberatungsstelle der Stadt übernommen. Sie vermitteln zum Beispiel Ehrenamtliche in die Einrichtungen, begleiten die Freiwilligenbeauftragten in ihrer Arbeit, helfen bei der Organisation von Bildungs- und Anerkennungsveranstaltungen und fühlen sich verantwortlich für die Weiterentwicklung der Qualität in der Arbeit mit den Freiwilligen. Das Netzwerk hat außerdem seit Kurzem einen eigenen Internetauftritt: www.nfag-goettingen.de
„Dass sich so viele konkurrierende Einrichtungen zusammengeschlossen haben, ist einfach beispielhaft“, so Michels – und jetzt auch ausgezeichnet. Mit dem landesweiten Wettbewerb, den die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan im August vergangenen Jahres ausgerufen hat, wollte das Ministerium „herausragende Beispiele guter Pflege fördern und vorbildliche Ideen auch anderen zugänglich machen“. Eingereicht werden konnten sowohl bereits existierende Projekte als auch Konzepte, die noch nicht verwirklicht wurden. Insgesamt stellte das Ministerium eine Million Euro für den Ideenwettbewerb bereit. Bis zum Einsendeschluss des Wettbewerbs waren insgesamt 110 Beiträge eingegangen. Eine Jury aus den Reihen des Niedersächsischen Landespflegeausschusses hat die Beiträge bewertet und 17 Preisträger als besonders vorbildlich ausgewählt. Die Preisträger dürfen ab sofort den Titel „Als Erfolgsmodell vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration prämiert“ führen.
Das Preisgeld von 50 000 Euro für das Netzwerk wird gleichmäßig unter den Mitgliedern verteilt. Die einzelnen Einrichtungen werden dann über die Verwendung des Geldes entscheiden. „Aber natürlich kommt es der Freiwilligenarbeit zu Gute“, so Michels.
Dem Netzwerk für Freiwilligenarbeit in Altenpflegeheimen Göttingen, NFAG, gehören an: das Altenpflegeheim Alt Bethlehem, das Caritas Seniorenstift St. Paulus, das Feierabendhaus, das GDA Wohnstift Göttingen, der Luisenhof – Zentrum für Pflege und Betreuung, das Phönix Haus am Steinsgraben, die Pro Seniore Residenz Friedländer Weg, die Pro Seniore Residenz Posthof, der Senioren-Park Carpe Diem, das Seniorenzentrum Göttingen, das Stift am Klausberg, das Zentrum für ältere Menschen und seit wenigen Tagen das Seniorenzentrum Weende. Zur Steuerungsgruppe des NFAG gehören die Seniorenberatung des Fachbereichs Soziales der Stadt Göttingen, die Koordinierungsstelle Altenheimseelsorge des Bistums Hildesheim und das Bonus-Freiwilligenzentrum des Caritasverbands für die Stadt und den Landkreis Göttingen. In Göttingen sind insgesamt fünfzehn vollstationäre Altenpflegeheime in unterschiedlichster Trägerschaft ansässig. In diesen Einrichtungen leben heute rund 1 300 pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner.