Auf nach Sydney!
Acht Jugendliche aus Göttingen reisen zum Weltjugendtag
Göttingen (kpg) – Im Moment wechseln sich Aufregung und Vorfreude ab: Diana Rode ist eine von acht Jugendlichen aus Göttingen, die am Weltjugendtag in Sydney teilnehmen wollen. Vom 15. bis 20. Juli erlebt die Stadt in Australien mit erwarteten 200 000 Teilnehmern das größte kirchliche Ereignis ihrer Geschichte.
Zuvor jedoch machen die jungen Leute zwischen 17 und 23 einen Abstecher nach Indonesien. Dort werden sie zehn Tage lang am so genannten „Magis-Programm“ des Jesuitenordens teilnehmen. „Magis“ ist lateinisch und bedeutet „mehr“ – „ein Mehr an Liebe, Hoffnung und Gott“, erklärt Diana. Kernpunkt von „Magis“ sind die so genannten „geistlichen Experimente“: In Gruppen von 25 jungen Erwachsenen geht es um interkulturelle Begegnung und das gemeinsame Arbeiten an einem Projekt. Gemeinsam mit rund 1000 Jugendlichen aus aller Welt will die Göttinger Gruppe zum Beispiel in Jakarta mit Straßenkindern arbeiten, Naturreligionen kennen lernen oder Wiederaufbauhilfe in den ländlichen Teilen des Landes leisten. „Das Schwierige wird sein, dass wir stark mit der Armut konfrontiert werden. Mal sehen, wie wir damit umgehen“, so Diana. Gezögert, ob sie sich auf das Abenteuer Indonesien einlassen soll, hat die 18-Jährige aber keine Sekunde: „Es wird sicher spannend, das Leben auch mal von einer anderen Seite kennen zu lernen, nicht nur das eigene Leben, das hier so schön ist. Es gibt noch so viele andere Lebensrealitäten.“
Nach der Arbeit in Indonesien folgt dann nach einem 10-Stunden-Flug das Vergnügen auf dem Weltjugendtag in Sydney. „Da sind wir dann wieder ‚in unserer Welt’ angelangt“, so Marcus Waldmann. „Mir geht´s dann einfach darum, diesen Geist des Glaubens wieder neu zu erfahren.“ Wieder neu - denn der Student war bereits beim letzten Weltjugendtag in Köln als freiwilliger Helfer im Einsatz. „Die Stimmung dort war einfach klasse“, erinnert sich Dianas Bruder Philipp Rode. „Es ist einfach die Internationalität des Treffens, die einen wirklich berührt.“
Diese Stimmung in Sydney noch einmal zu erleben, ist den jungen Leuten eine Menge Geld wert: 1700 Euro muss jeder für die Reise nach Indonesien und Sydney zahlen. Und weil alle noch zur Schule gehen oder studieren, hatten sie eine Idee: Im vergangenen Jahr schrieben sie an Politiker, Prominente und Zeitungen und baten um Dinge, die sie zu Gunsten ihrer Reisekasse versteigert haben. Mit sensationellem Erfolg: Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte handsignierte Bücher, Anne Will stiftete fünf ihrer Blazer und die Bild-Zeitung stellte die Original-Druckplatte mit der berühmten Schlagzeile „Wir sind Papst“ zur Verfügung. Allein diese brachte den jungen Leuten 1010 Euro ein. „Über diese Unterstützung sind wir wirklich glücklich“, so Philipp.