Gesundheit, Glück und Glaube

Das Programm „Gesundheit, Glück und Glaube“ hilft, dass Mitarbeitende in den Caritas-Altenpflegeeinrichtungen länger fit bleiben

Wenn der Chef anruft, läuten erstmal die Alarmglocken. Monika Janthor staunte deshalb umso mehr, als Michael Reimann, der Leiter des Caritasstiftes St. Paulus in Göttingen, anrief, um ihr eine Woche auf Langeoog zu spendieren. Gemeinsam mit ihrer Kollegin und Freundin Christina Blaschke wird die Altenpflegerin auf Kosten ihres Arbeitgebers am Strand spazieren gehen, die winterliche Natur genießen und ein Wellness-Programm absolvieren. Möglich macht es das Programm „Gesundheit, Glück und Glaube. Ressourcen von Mitarbeitenden in der Altenpflege“ der Stiftung katholische Altenhilfe im Bistum Hildesheim.


„Wir sehen, dass wir in der Altenpflege zu wenig Nachwuchs bekommen“, erklärt Michael Reimann. „Deswegen haben wir nach Wegen gesucht, die älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger im Beruf zu halten und ihre Gesundheit zu fördern. Wir profitieren ja von ihrem Erfahrungsschatz. Etwa drei Viertel der Kolleginnen und Kollegen gehören zum Stamm und sind schon lange bei uns.“ Auf Christina Blaschke kann er zählen, versichert die 55-Jährige: „Altenpflegerin ist der Beruf, den ich immer ausüben wollte.“ Doch die Arbeitsbedingungen werden härter: Es muss immer mehr Arbeit in kürzerer Zeit geschafft werden, die Bürokratie ist erdrückend. Gespräche mit den Angehörigen der Bewohner nehmen mehr Zeit in Anspruch und die Krankenstände im Team steigen.


Alles Gründe für die Altenpflegeeinrichtungen der Stiftung, die Bremse zu ziehen. Das Programm „Gesundheit, Glück und Glaube“, das 2011 gestartet ist, richtet sich an alle Mitarbeitenden, nicht nur in der Pflege. In Workshops konnten sie ihre Kommunikation untereinander verbessern, Burnout und Mobbing vorbeugen, Tod und Trauer besser verarbeiten lernen und in der Mittagspause sportlich aktiv werden. Die Teilnahme an allen Angeboten war freiwillig. Für die Auszeit-Woche auf Langeoog zum Abschluss hat Michael Reimann die beiden Altenpflegerinnen ausgewählt, die schon am längsten im Haus sind: Christina Blaschke arbeitet seit 1984 im Seniorenstift St. Paulus, Monika Janthor (53) seit 1986. Aber der Einrichtungsleiter ist überzeugt: „Verdient hätten es alle Mitarbeitenden.“