"Helden des Alltags"
Göttinger Schüler suchen Einsatzorte für ehrenamtliche Arbeit
Göttingen (kpg) – 160 Schülerinnen und Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums, der Personn-Realschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums wollen sich für ein halbes Jahr ehrenamtlich in 80 Engagementfeldern im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich engagieren. Die Schirmherrschaft für das Sozialpraktikum, einer Kooperation zwischen dem Bonus-Freiwilligenzentrum der Caritas und den drei Göttinger Schulen, hat die Kultur- und Sozialdezernentin der Stadt, Dr. Dagmar Schlapeit-Beck, übernommen. Im Rathaus traf sich Schlapeit-Beck jetzt mit einigen Schülern, um ihnen für ihren bereits geleisteten Einsatz zu danken und sich über das Kooperationsprojekt zu informieren.
„Ihr seid Helden des Alltags“, lobte Martina Herr, die das Projekt seit 2004 von Seiten der Caritas betreut, die Schülerinnen und Schüler. „Es erfordert Mut, sich auf eine neue Lebenswelt einzulassen.“ Die 15- bis 17-Jährigen werden zum Beispiel für ein paar Stunden in der Woche bei der Göttinger Tafel oder dem Mittagstisch für Obdachlose in St. Michael aushelfen, in Alten- und Pflegeheimen, im Nachbarschaftszentrum Grone sowie in Kindertagesstätten. Ebenfalls ehrenamtlich tätige Mentoren begleiten die Schülerinnen und Schüler, besuchen sie an ihren Einsatzorten, helfen bei offenen Fragen, halten Kontakt zum Freiwilligenzentrum und zu den Schulen, in denen das Sozialpraktikum im Rahmen des Religions- oder des Werte- und Normen-Unterrichts theoretisch aufgearbeitet wird. „Es ist verblüffend, welche Sozialkompetenz die Schüler bei diesem Praktikum entwickeln“, so Leonore Schneider-Feller, Lehrerin am Otto-Hahn-Gymnasium. Die Motivation der jungen Leute brachte die 16-jährige Sarah Mansor auf den Punkt: „Es ist wichtig, dass jeder seinen Beitrag für die Gesellschaft leistet – und es macht glücklich, wenn man anderen hilft.“
Begonnen hat die Schulkooperation vor wenigen Jahren mit 9 Schülern, im vergangenen Schuljahr haben sich 49 Jugendliche ehrenamtlich engagiert. In diesem Jahr ist der Ansturm mit 160 Freiwilligen so groß, dass das Freiwilligenzentrum noch Mentoren und vor allem Einsatzorte für 80 Schülerinnen und Schüler sucht. „Es wäre frustrierend für die jungen Leute, wenn sie Einsatz zeigen wollen und dann nicht gebraucht werden“, so Herr. Schlapeit-Beck zeigte sich jedoch optimistisch: „Göttingen ist eine ideenreiche Stadt voller Initiative: das kriegen wir hin.“
Kontakt: Bonus-Freiwilligenzentrum der Caritas, Godehardstraße 18, Telefon 0551/99959-0.