Nähe zu den Menschen behalten
Katholische Kirche in Göttingen lud zum Neujahrsempfang
Göttingen (kpg) – Mit Zuversicht und Gottvertrauen in die Zukunft – unter diesem Motto stand der diesjährige Neujahrsempfang der katholischen Kirche in Göttingen. Der Dekanatspastoralrat, das leitende Gremium der Kirchenregion, hatte Vertreter der Politik, der Universität und Schulen, der evangelischen und reformierten Kirche sowie des Islam und Judentums in das Kirchenzentrum St. Heinrich und Kunigunde in Göttingen-Grone eingeladen.
Dass die Katholiken in Göttingen zuversichtlich ins neue Jahr gehen könnten, daran sei noch vor ein paar Monaten nicht zu denken gewesen, so die 2. Vorsitzende des Pastoralrates, Dr. Corinna Morys-Wortmann – habe doch das Jahr 2008 mit einem Paukenschlag begonnen: Zwei Kirchen der Region – die Kapelle Hl. Kreuz in Rittmarshausen und die Kirche St. Judas-Thaddäus in Landwehrhagen – sollten nach dem Willen des Bistums Hildesheim auf absehbare Zeit geschlossen werden, die Kirche St. Franziskus in Bovenden keine Zuschüsse mehr erhalten. So stand es in einer vorläufigen Verwaltungsvorlage. Vor ein paar Wochen nun konnten die Katholiken des Dekanates aufatmen: Alle drei Kirchen wurden nach eingehenden Diskussionen vom Bistum neu kategorisiert und neu eingestuft. „Wir haben keine Schließung mehr zu befürchten“, verkündete Morys-Wortmann unter anhaltendem Applaus.
Mit der Zusammenlegung von mehreren Kirchenstandorten zu zwei neuen Großgemeinden im vergangenen Herbst stehe die Kirche zudem vor neuen Herausforderungen, so Morys-Wortmann. Es müsse gerade bei einem solchen Prozess wichtig sein, dass die Kirche ihre Nähe zu den Menschen nicht verliere, so Oberbürgermeister Wolfgang Meyer in seinem Grußwort. „Aber ich bin ganz sicher, dass das gelingt.“ Dies sei nicht zuletzt dem Einsatz der zahlreichen Ehrenamtlichen zu verdanken, so Meyer, der beispielhaft an die 72-Stunden-Aktion erinnerte. Jugendliche des Dekanates hatten im April 72 Stunden lang unentgeltlich unter anderem in einem Seniorenstift, einem koptischen Kloster, der Bahnhofsmission und auf dem jüdischen Friedhof gearbeitet. „Das ist vorbildlich für andere – hoffentlich auch 2009.“