Neujahrsempfang 2025 des Dekanatspastoralrates

Seinen traditionellen Neujahrsempfang hat am Sonntag der Dekanatspastoralrat des Dekanates Göttingen gefeiert. Dechant Wigbert Schwarze begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher ganz herzlich in der Kirche St. Heinrich und Kunigunde. Unter ihnen unter anderem die Göttinger Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, Grones Bürgermeisterin Birgit Sterr, die Landtagsabgeordnete Carina Hermann, den ehemaligen Landtagsabgeordneten Harald Noack, sowie zahlreiche Sternsingerinnen und Sternsinger.

Der Dechant stellte in seinem kurzen Impuls die Frage, was wäre, wenn Jesus wieder auf die Erde käme? Daran würden die Gläubigen mit den Worten des Glaubensbekenntnisses glauben. „In unserer Welt ist derzeit nicht alles gut. Und vieles von dem, was getan wird, zerstört die Schöpfung“, sagte Schwarze. Dabei müsste jede und jeder sich die Frage stellen, ob wir wollen, dass er zurückkommt. Dazu gehöre auch die Überlegung, wie wir die Welt besser machen können und müssen. „Dafür tun wir beispielsweise schon etwas in Kundgebung und anderen Veranstaltungen gemeinsam mit Stadt und Landkreis“, erklärte der Dechant.

Der 2. Vorsitzende des Dekanatspastoralrates Thomas Matusche bezog sich in seiner Ansprache, die diesmal erst zum Ende des Empfangs erfolgte, in Anlehnung an das Projekt „Königswürde“ auf Artikel 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Matusche betonte, dass sich die Würde nur schwer in Worte fassen lasse. Nur Jesus könne die Geschichte um die Würde auflösen. Hierbei ging der 2. Vorsitzende auf die eher unwürdige Geburt in einem Stall sowie die Kreuzigung ein. „Dennoch bezweifelt niemand, dass Jesus als Mensch Würde hatte“, sagte Matusche. Ein weiterer Punkt, den er in seiner Rede berücksichtigte, war die ökumenische Aktion zur Bundestagswahl, in der unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand.“ für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft geworben wird. „Es stimmt mich nachdenklich, dass die Kirche diese Aktion für nötig hält. Doch nicht alle zur Wahl stehenden Parteien nehmen es mit der Menschenwürde genau. Diese sind für Christen unwählbar“, erklärte Matusche.

Oberbürgermeisterin Petra Broistedt betonte in ihrem Grußwort, dass ihr der Austausch mit allen Glaubensgemeinschaften wichtig ist. Aus diesem Grund sei sie dankbar, dass es in Göttingen ein gemeinsames Gedenken an die Opfer des Anschlages in Magdeburg gegeben habe. „Göttingen ist eine Stadt der Vielfalt“, sagte die Oberbürgermeisterin. Mit Blick auf die zahlreichen Krisen in der Welt erklärte sie, dass es ein hohes Gut sei, dass wir hier in Sicherheit leben dürfen.

Der Sprecher des Vorstandes der Göttinger DITIB-Moschee Ali Serkan Şahbaz ging ebenfalls auf die Krisen in der Welt ein, und betonte dabei, dass wir in Deutschland an unserer demokratischen Grundordnung festhalten sollten. In diesem Jahr gebe es zahlreichen Herausforderungen für die Menschen.

Frank Uhlhorn, Superintendent des Kirchenkreises Göttingen-Münden, erklärte, dass die Aufgabe von Kirche nicht harte Fakten seien, sondern auch das Kümmern um den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Aus diesem Grund dankte er Wigbert Schwarze auch für die gute ökumenische Zusammenarbeit in Göttingen.

Bereichert hat den diesjährigen Neujahrsempfang besonders der erfrischende Auftritt der „Königskinder“ der Godehardschule, die das selbstgeschriebene Lied zur Menschenwürde auf die Bühne brachten.

Im Anschluss nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch bei Snacks und Getränken. 

Ein Dank gilt allen, die zum Gelingen des Neujahrsempfangs auf vielfältige Weise beigetragen haben, besonders den Helfenden aus St. Heinrich und Kunigunde und den Musikerinnen und Musikern, die den Gottesdienst begleitet haben.

Vera Wölk
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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