Papst Benedikt tritt zurück

Nachrichten dazu:

 

Papst Benedikt tritt zurück

Nachrichten dazu: 

Anbei übersende ich Ihnen eine Reaktion des Bistums Hildesheim auf den angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI.  Zugleich erinnere ich an unsere Pressekonferenz heute (11.02.), 17 Uhr, im Bischöflichen Generalvikariat, Domhof 18-21, 31134 Hildesheim
Herzliche Grüße
Michael Lukas

Hildesheimer Bischof Norbert Trelle würdigt den Rücktritt von Papst Benedikt XVI.

Hildesheim (bph) Überrascht hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle heute, 11. Februar, vom angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. erfahren. Dieser Entscheidung des Papstes verdient nach Trelles Worten großen Respekt. Angesichts seines Alters und der großen Belastung durch das Amt sei dieser Schritt aber „nachvollziehbar und vernünftig“. Zugleich sieht der Hildesheimer Bischof mit Dankbarkeit auf das Pontifikat des Papstes zurück.

Mehrfach ist Trelle Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., persönlich begegnet und darf sich als einer seiner Studenten bezeichnen. An der Universität Bonn hörte Trelle Anfang der 60er Jahre Ratzingers Vorlesungen in Fundamentaltheologie. Auch später begegnete er dem Papst immer wieder, als Kölner Weihbischof beim Weltjugendtag 2005 und später bei den regelmäßigen „Ad-limina-Besuchen“ der deutschen Bischöfe im Vatikan.

Trelle erinnert an die großen theologischen Leistungen des Papstes, zum Beispiel seine intellektuelle Durchdringung des Verhältnisses von Glaube und Vernunft oder die beeindruckende Rede vor dem Deutschen Bundestag beim Deutschlandbesuch des Papstes 2011.

Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren und studierte Philosophie und Theologie in Freising und München. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1952 lehrte er in Freising, später in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg Theologie. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil fungierte er als Berater des Kölner Kardinals Josef Frings und prägte wichtige Dokumente des Konzils mit. 1977 wurde Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising berufen, 1981 wechselte er als Leiter der Römischen Glaubenskongregation nach Rom. Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum Papst gewählt und nannte sich fortan „Benedikt XVI.“ Mehrfach besuchte der Papst Deutschland, zuletzt im September 2011. Damals wanderte ihm der Hildesheimer Bischof Trelle mit 1.200 Pilgern zum Wallfahrtsort Etzelsbach im Obereichsfeld entgegen.

Herzliche Grüße
Michael Lukas

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ZdK-Präsident Alois Glück zum angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt

"Der überraschend angekündigte Rücktritt von Papst Benedikt erfüllt uns mit Respekt und Dankbarkeit. Papst Benedikt hat mit seinem Leben der Botschaft Jesu Christi und der Kirche in herausragender Weise ein Leben lang gedient. Dies ist sicher auch der Maßstab für seine jetzige Entscheidung. Der Papst tritt zurück aus gesundheitlichen Gründen. Alle anderen Spekulationen sind unangemessen. Der Papst spricht offen von seinen nachlassenden Kräften, vom Leiden und vom Unvermögen, den ihm anvertrauten Dienst gut auszuüben. Dies sind bewegende Zeugnisse menschlicher Größe. Seine heute veröffentlichte Entscheidung ist ein Schritt aus Verantwortung und aus Liebe zur Kirche, der in der ganzen Linie seines Lebenswerkes liegt. Der Schritt ist überraschend und ein tiefer Einschnitt für uns alle. Wir danken Papst Benedikt für seinen großen Dienst und für sein Beispiel als Diener des Glaubens und der Kirche.

Für die katholische Kirche in Deutschland ist der heutige Tag sicher eine Zäsur, aber sie bleibt in gleicher Weise in der Gemeinschaft der Weltkirche.

Heute ist nicht der Tag für eine ausführliche Würdigung seines Dienstes für die Kirche noch erst Recht für Nachfolgedebatten. Heute ist ein Tag des Dankes und der Wertschätzung, ein Tag auch des Gebetes für einen Menschen, Priester, Bischof und Papst, der sein Leben in den Dienst der Kirche gestellt hat."

Mit freundlichen Grüßen
Theodor Bolzenius
Pressesprecher
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 von ZENIT:

Papst Benedikts XVI. Botschaft des Rücktritts
Botschaft der Niederlegung des Papstamtes Benedikts XVI.
ROM, 11. Februar 2013 (ZENIT.org) - In einem ordentlichen öffentlichen Konsistorium für die Seligsprechung dreier Gläubigen um 11.00 Uhr heute morgen, verkündete Papst Benedikt XVI. Seinen Rücktritt.

[Wir veröffentlichen seine Botschaft in offizieller Übersetzung:]

Liebe Mitbrüder!

Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Im Bewusstsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so dass ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muss.

Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.

Aus dem Vatikan, 11. Februar 2013

BENEDICTUS PP XVI.

ZENIT ist eine internationale Nachrichtenagentur
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Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zur Ankündigung des Rücktritts von Papst Benedikt XVI.
Geduldig und demütig werden, aber auch frei und mutig
BONN, 11. Februar 2013 (ZENIT.org, DBK PM) - Die Nachricht vom Rücktritt unseres Heiligen Vaters bewegt mich zutiefst. Papst Benedikt gibt aller Welt ein leuchtendes Beispiel wirklichen Verantwortungsbewusstseins und lebendiger Liebe zur Kirche. Christus hat ihm durch die Kardinäle das Petrusamt anvertraut. In der Stunde, in der seine Kräfte zu gering werden, um der Kirche den erforderlichen Dienst zu erweisen, legt er dieses Amt zurück in Gottes Entscheiden. Es ist eine große menschliche und religiöse Geste. Wir deutschen Bischöfe danken dem Heiligen Vater für seinen Dienst auf dem Stuhl Petri und sind erfüllt von großem Respekt und von Bewunderung für seine Entscheidung.

Wer Papst Benedikt in den zurückliegenden Jahren persönlich erleben durfte und seine Botschaft aufmerksam aufnahm, der spürte deutlich, worin er seinen wichtigsten Dienst sieht und worum es ihm zuerst und im Innersten geht: um Gott und damit um den Menschen. Kurz und prägnant kommt dies im Leitwort zum Ausdruck, dass er für seine Apostolische Riese nach Deutschland im September 2011 wählte: „Wo Gott ist, da ist Zukunft!“

Papst Benedikt ist ein großer Lehrer unserer Kirche. Dabei hat Joseph Ratzinger ein bleibendes Anliegen, das sich gleichsam wie ein roter Faden durch sein Leben und Wirken zieht. Er will Glaube und Vernunft miteinander versöhnen. Ja, Papst Benedikt ist in vielerlei Hinsicht ein Pontifex: Er wollte Brücken bauen zwischen Glaube und Vernunft, Brücken hin zu Gott, Brücken zwischen Konfessionen und Religionen, um so dem Frieden der Welt den Weg zu bereiten und dem Reich Gottes Wachstum zu schenken.

Papst Benedikt ist ein überzeugter und überzeugender Hirte seiner Kirche. Um was er bei seinem Gebet an der Mariensäule in München im Jahr 2006 die Gottesmutter für alle Gläubigen bat, das zeichnete ihn aus: „Hilf uns, geduldig und demütig zu werden, aber auch frei und mutig“.

Das Bild des Hirten hat ihn als Papst geprägt. Unvergessen sind seine drei Besuche bei uns in Deutschland: anlässlich des XX. Weltjugendtages 2005 in Köln und ein Jahr später in seiner bayerischen Heimat. Im September 2011 kam er zu einem offiziellen Besuch: Berlin, Erfurt, das Eichsfeld und Freiburg bleiben unvergessliche Momente einer Pilgerreise, die die Kirche in Deutschland tief berührt hat. Wir sehen dankbar Bilder vor uns, wie er Menschen segnet, Kinder umarmt, sich seinen Gesprächspartnern zuwendet und in der großen Gemeinschaft des Glaubens Liturgie feiert. Der Hirte seiner Herde ist demütig im Auftritt, authentisch im Zeugnis und überzeugend in den Worten, die er wählt.

Die Religionen haben den Papst gehört, die Politik hat ihn um seine Meinung gebeten. Nicht zuletzt seine drei Enzykliken sind der deutlichste Garant dafür, worum es dem Papst ging: Eine gerechte, solidarische und friedliche Welt, die sich ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen stellt. Gerade in seiner Enzyklika „Caritas in veritate“ hat uns der Heilige Vater eine Magna Charta einer gelingenden Globalisierung hinterlassen, die sich um sozialen Ausgleich und die Bewahrung der Schöpfung mit aller Kraft bemüht.

Die Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz sind Papst Benedikt zutiefst dankbar für sein Wirken und sein unermüdliches Engagement. Der deutsche Papst wird nun das Ruder der Kirche weitergeben. Er wird uns fehlen. Aber es wird viel von ihm bleiben, denn Theologie und Kirche hat er nachhaltig geprägt, als Brückenbauer, als Hirte seiner Herde, als Wissenschaftler und Lehrer. Wir wissen, dass er seine Lebenskraft weiterhin in den Dienst der Menschen stellen wird. Wir wünschen ihm dazu die nötigen Kräfte und empfehlen ihn dem Segen Gottes, in dem er geborgen ist. Die Deutsche Bischofskonferenz wird im Gebet in besonderer Weise den Heiligen Vater begleiten.

 

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