Viele Besucher kamen zu einem fröhlichen Dankfest in die Turmstraße
Die Konkurrenz am Tag des verkaufsoffenen Gänselieselfestes und eine missverständliche Meldung im Göttinger Tageblatt konnten die Sorge aufkommen lassen, dass unser Straßenfest in der Turmstraße ausfallen würde. Das Gegenteil war der Fall.
Hunderte Menschen kamen und feierten mit uns bei leckerem Kaffee und Kuchen – DANKE ALLEN SPENDERINNEN UND SPENDERN. Danke auch den Street Doves und unseren Männern an der Drehorgel, die dem ganzen einen Volksfestcharakter verliehen. Nach einer wohl vorbereiteten Danklitanei und einem Segensgebet von Pater Ludger Joos SJ sprach zunächst Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler ein Grußwort. Er deutete an, dass es in Reaktion auf den feigen Anschlag von Mittwochnacht bereits Signale aus der Göttinger Künstlerszene gäbe, über eine Sonderversteigerung Mittel für die Restaurierung des Fassadengemäldes zur Verfügung zu stellen. Ein wunderschönes Zeichen der Solidarität! Wir würden uns freuen, wenn so etwas stattfindet. Als zweites Grußwort sprach Jörg Mannigel von der Diakonie in Göttingen. Schon immer gab es gute Verbindungen zwischen der diakonischen Straßensozialarbeit, der Drogenberatung des Kontaktladens und dem Mittagstisch. Das zeigte auch die Präsenz von Mitarbeitern der StraSo mit einem eigenen Stand auf dem Fest. Jörg Mannigel hatte die Idee einer öffentlichkeitswirksamen Gestaltung der Mittagstischfassade von Beginn an begrüßt und im Hintergrund tatkräftig unterstützt. In seinem Grußwort betonte er, dass angesichts der leider zunehmenden Vereinsamung und Verarmung vieler Menschen die Zusammenarbeit der Wohlfahrtsverbände mit Einrichtungen wie dem Mittagstisch besonders wichtig sei und auch von Seiten der Politik unterstützt werden müsse. Tatsächlich werden in den nächsten Monaten vermehrt auch Sozialarbeiter der Diakonie am Mittagstisch präsent sein. Den Abschluss der Redebeiträge machte Friedel Deventer selbst, der sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Anna Werner-Parker und mit P. Joos SJ bedankte. Letzterem überreichte er ein Werk, das er bereits vor einigen Jahrzehnten geschaffen hat und das von Hoffnung in traurigen Umständen erzählt. Traurige Umstände und Zerstörung gibt es leider immer, wenn Menschen versuchen, einen gemeinsamen Traum in der Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen. Unsere Antwort auf traurige Umstände ist nicht Geschimpfe oder gar Gewalt. Unsere Antwort ist das beharrliche Arbeiten an einem friedlichen und solidarischen Miteinander. Der Traum von einem versöhnten Zusammenleben ist nach wie vor die Botschaft des Fassadengemäldes. Alle Anwesenden wurden deshalb eingeladen, eigene Träume und Wünsche auf Papierzettel zu schreiben und sie gemeinsam mit allen anderen an Heliumballons zum Himmel zu schicken. Und so geschah es …