Vorerst letzte Sonntagsmesse in Reinhausen
Wegen geringer Besucherzahlen reduziert St. Michael das Gottesdienstangebot
Göttingen (kpg) – Am Samstag, 9. Januar 2010, feiert der Pfarrer von St. Michael, Pater Manfred Hösl SJ, zum letzten Mal einen Sonntagsgottesdienst in der Christophorus-Klosterkirche in Reinhausen. Grund ist die stark gesunkene Zahl der Kirchenbesucher. Bisher durften die Katholiken in Reinhausen, die zur Michaelsgemeinde in Göttingen gehören, zwei Mal im Monat die heilige Messe in der evangelischen Klosterkirche feiern.
„Es ist ein schmerzlicher Einschnitt, ganz klar“, sagt Pater Hösl, „aber die Konsequenz ist unvermeidlich.“ Zuletzt waren nur noch vier bis acht Katholiken der Einladung zum sonntäglichen Gottesdienst in die Klosterkirche gefolgt. Um gemeinsam mit den Katholiken vor Ort eine Entscheidung zu fällen, hatte Pater Hösl alle Gemeindemitglieder in Reinhausen und den benachbarten Ortschaften, die zur Pfarrei St. Michael gehören, persönlich angeschrieben und zu einer Gemeindeversammlung geladen. Gemeinsam beschloss man dort zunächst, die Gottesdienstzeit von 18.30 Uhr auf 17.30 Uhr am Samstag vorzuverlegen. Aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. „Die verbliebenen Treuen habe ich persönlich angerufen und viel Verständnis für unsere Entscheidung angetroffen“, so Hösl. Jetzt bietet der Pfarrer an, einen Fahrdienst von Reinhausen nach St. Michael in Göttingen einzurichten, damit jeder der möchte, den Sonntagsgottesdienst in der Citykirche in Göttingen besuchen kann.
Ganz aufgeben will Hösl das Gottesdienstangebot in der Klosterkirche Reinhausen aber nicht: Nach Rücksprache mit Mitgliedern des Kirchenvorstands und des Pfarrgemeinderats wurde jetzt entschieden, künftig noch vier Mal im Jahr einen Gottesdienst anzubieten: die Christmette zu Weihnachten, die Karfreitagsliturgie, die Osternacht und den Allerseelengottesdienst mit Gräbersegnung. Auch eine sommerliche Wanderung von Göttingen nach Reinhausen, verbunden mit einem Gottesdienst und einen kleinen Fest, kann Pater Hösl sich vorstellen. „Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass wir unsere ‚Exklave‘ nicht vergessen werden.“