ZDF dreht in Göttingens katholischer Bonifatiusschule
Über die Erfahrungen, die Göttingens Bonifatiussschule II als eine der ersten Schulen Deutschlands mit mobilen Luftfiltergeräten gemacht hat, informierte sich ein Kamerateam des Zweiten Deutschen Fernsehens.
„Bereits seit Februar setzen wir 15 mobile Luftfiltergeräte ein“, berichtete Schulleiterin Daniela Breckerbohm Redakteurin Malin Ihlau vom ZDF Niedersachsen. 14 Klassen mit 360 Schülern zähle die katholische Schule, sagte Breckerbohm. Für die Fachräume und die Aula könnte sie acht weitere Geräte gebrauchen. „Deutschlandweit verfügen nicht einmal 15 Prozent der Schulen über solche Geräte“, hat Redakteurin Ihlau bei ihren Recherchen herausgefunden.
„Ich musste handeln“, betonte die Schulleiterin im Interview. Die Räume der Schule seien klein, die Klassen groß. Die Stoßlüftungen alle 20 Minuten störten den Unterricht „massiv“, weil das Schulgebäude an einer der am stärksten befahrenen Straßen Göttingens liege, der vierspurigen Bürgerstraße. Sie habe daher nach der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts im vergangenen Jahr zunächst einmal überall in den Klassenzimmern Plexiglaswände aufstellen lassen.
„Während der Weihnachtsferien habe ich mich dann mit mobilen Luftreinigungsgeräten beschäftigt, einer mir bis dahin fremden Materie“, sagte die Mathematiklehrerin. Sie habe sich mit Mitarbeitenden der Bauabteilung des Bistums Hildesheims ausgetauscht, Fachliteratur zum Thema studiert und sich durch Powerpoint-Präsentationen geklickt. Am Ende hätten zwei Geräte zur engeren Auswahl gestanden. Eins sei zu laut gewesen. Das andere brumme wie ein Kühlschrank.
„Die Geräte einschließlich des Schallschutzes haben 50.000 Euro gekostet“, führte die Schulleiterin aus. Bezahlt habe sie das – nach Rücksprache mit der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat – aus dem Budget ihrer Schule. Umschichtungen der Gelder hätten das ermöglicht. „Wir sind unserer Schulleiterin dankbar, dass sie sich so für die Gesundheit unserer Kinder einsetzt“, sagte die erste Vorsitzende des Schulelternrats, Sigrun Holzmann, dem ZDF.
„Eigentlich ist das Aufgabe des Staates“, erklärte Holzmanns Vorgängerin, Cindy-Patricia Heine. „Ich habe das Land im Sommer aufgefordert, den Einsatz mobiler Raumlüfter zu prüfen“, berichtete Prof. Dr. Markus Raffel von der Leibniz-Universität Hannover, der ebenfalls in die Schule gekommen war. Die Geräte reinigten die Luft in den Klassenräumen kontinuierlich. Sie verursachten anders als die vorgeschriebene Stoßlüftung keine Zugluft. Zudem ließen sie die Heizkosten nicht explodieren.
Über die Kälte in der Schule aufgrund der vorgeschriebenen Stoßlüftungen klagten Kinder, die ZDF-Redakteurin Ihlau befragte. Der Besuch des Fernsehteams begeisterte die Zwölfjährigen.